Am Sonntag, den 26. Juni, 2022 fand in Wängle die Herz Jesu Feier
statt. Dazu trafen sich die Jungschützen, Marktetenderinnen und Schützen bei strahlendem Sonnenschein um 7 Uhr 45 im Schützenheim und fuhren dann gemeinsam zur Heiligen Messen mit anschließender Prozession nach Wängle, die Pfarrkurator Diakon Dr. Patrick Gleffe und Pfarrer Joemon Varghese sehr schön zelebrierte. Zum gemeinsamen Ausklang traf sich die Kompanie im Gasthof Kröll ein. Danke an die Gemeinde Lechaschau, die uns das Essen spendierte.Anbei möchte ich kurz eine Erklärung abgeben, wieso die Herz Jesu Feierlichkeit so von Bedeutung für die Schützen ist. Es ist die Verehrung des heiligsten Herzen Jesu.
„Drum geloben wir aufs Neue,
Jesu Herz dir ew´ge Treue“Ursprünglich geht die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung vor allem auf die Jesuiten zurück. In Tirol steht sie allerdings in engem Zusammenhang mit der Zeit rund um die napoleonischen Kämpfen: Im April 1796 wurde unser Land Tirol in Kriegsbereitschaft versetzt. Dies hatte zur Folge, dass sich ein aus 24 Mitgliedern bestehender Ausschuss der Tiroler Landstände bildete. Dies Männer trafen in Bozen zusammen, um über weitere Vorgehensweisen zu beratschlagen. Der Stamser Abt. Sebastian Stöckl schlug schließlich dem Tiroler Landtag die Idee von Aton Paufler – Pfarrer von Wildermieming- vor, das Land dem „Heiligsten Herz Jesu“ anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten. Die Folge war ein bis dahin noch nie erlebten Zulauf an Freiwilligen zum Tiroler Landsturm. Als schließlich Hofers Truppen in der Schlacht gegen Franzosen und Bayern überraschend siegten, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag. Er wird immer am zweiten Sonntag nach dem Fronleichnamsfest mit Gottesdienst und Prozessionen gefeiert. Im engen Zusammenhang mit dem Herz-Jesu-Feierlichkeiten stehen natürlich auch die Herz-Jesu-Feuer: der Brauch entstand im Jahr 1796 im Bozner Raum und hatte einen eher praktischen Hintergrund: damals gab es nicht viele Möglichkeiten mit entfernten Landsleuten zu kommunizieren, deshalb wurden auf den Berggipfeln Signalfeuer entzündet um den Landsturm einzuberufen. Heute werden die Feuer oft in Form von Herzen, Kreuzen oder („INRI“ oder „IHS“) entzündet und so der Bund mit dem Herzen Jesu jedes Jahr erneuert. (Text: Autor Mair Martina, Bund der Tiroler Schützenkompanien)
Hierzu möchten wir uns bei der Landjungend Lechaschau bedanken, die diese Tradition noch auslebt und für unser Dorf und für die Nachbargemeinden jedes Jahr ein Kreuz und eine Kette oberhalb der Lechaschauer Alm brennt, zum Zeichen der Verehrung des Heiligsten Herzen Jesu. Schützen Heil.