Geschichte

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Geschichte:

Nach jahrelangen Recherchen konnten wir nachweisen, dass in Lechaschau schon früher eine Schützenkompanie existierte.

Es werden schon Schützen aus dem Gericht ASCHAU 1557 im Buch 500 Jahre Reutte erwähnt. Es existieren Fotos einer Fahnenweihe vom 30. August 1896 sowie 14. August 1898 des Schützenvereines Lechaschau und Umgebung vom Aufmarsch des 50 jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I.

 

Die letzte Spur findet sich in einer Festschrift im Gedenkjahr 1909 unter dem Gerichtsbezirk Reutte, wo die Schützenkompanie Lechaschau als Teilnahme bei Festumzug aufscheint.

Wir sind noch im stolzem Besitz einer alten Doppeladlerfahne, sowie von zwei Fahnenbändern von 1901 und 1931, die der alten Kompanie gehört haben müssten.

 

Es war 1979, als am 16. September 20 Jungmänner aus unserem Ort, ein paar Funktionäre des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, Pfarrer Werner Moll und Bürgermeister Franz Fuchs die zusammen kamen, um eine Schützenkompanie aus der Taufe zu heben.

Gründungsmitglieder:
Schmitzer Emil
Schmitzer Reinhold
Schedler Walter
Simon Pepi
Berger Peter
Schmid Reinhard
Kopp Günther
Schuler Walter
Sprenger Hans-Peter
Wex Werner
Wex German
Lorenz Engelbert
Rid Julius
Wex Oswald
Wagner Siegfried
Sprenger Reinhold
Sprenger Erich
Wagner Kurt
Strasser Georg
Strasser Klaus

Der damalige Bildungsoffizier Major Dr. Auer hielt eine zündende Ansprache und nach kurzen Statements beschlossen die Anwesenden einstimmig, eine Schützenkompanie zu gründen. Als Hauptmann wurde Emil Schmitzer und als Obmann Engelbert Lorenz gewählt. Dies war somit Auftrag und Verpflichtung, die Kompanie mit Trachten, Gewehren und einer Fahne auszustatten.

So wurde Ausschau gehalten nach einer Fahnenpatin. Im Geiste ging man die Häuser durch und kam schließlich auf die Gattin des bekannten Reuttener Zahnarztes Dr. Erwin Thummer, Blanka, die wohl in Reutte wohnte, aber eine gebürtige Lechaschauerin war. Und so klopfte man inständig beim Doktor an – und siehe da – die Fahnenpatin war gefunden. Aber nicht genug damit, das Ehepaar Dr. Thummer sagte auch zu, die Fahne zu spenden.

Georg Strasser sen. damals Jungunternehmer, ebenfalls aus Lechaschau, spendete der Kompanie eine Kanone, die von Waffenmeister Hubert Keller angefertigt wurde.  Die Schützenkameraden Reinhold Sprenger, Rid Julius und Wagner Siegfried übernahmen die Holz und Schmiedearbeiten.

Bereits 4 Monate später, am 15. Februar 1980 veranstaltete die Kompanie ihren ersten Schützenball. Der Erlös war ein respektables Startkapital.

Bei der Sparkasse hat die Kompanie einen Kredit von 75.000 Schilling aufgenommen, für den der Hauptmann und der Bürgermeister, Bürge machten.

 

Bereits 11 Monate später, am 10 August 1980, war es soweit. Nach erfolgter Einkleidung der Schützen, Ausstattung mit Gewehren und Ausbildung der Schützen, konnten 25 Schützen und 4 Marketenderinnen sich der Öffentlichkeit vorstellen.

 

Die Häuser waren beflaggt, zahlreiche Einheimische und Feriengäste waren her bei geströmt, und ein farbenfroher Festumzug bewegte sich zum Gemeindeamt, wo der Festakt stattfand. Der damalige, Regens vom Paulinum in Schwaz, Mag. Oskar Pohler – ein gebürtiger Wängler und Pfarrer Werner Moll zelebrierten die Feldmesse und nahmen anschließend die Weihe der Schützenfahne vor. Geradezu ergreifend waren die Worte der Fahnenpatin, mit denen sie die Fahne dem Fähnrich Kurt Wagner übergab:

Schwing die Fahne und

Halte sie mit starker Hand –

Wer nicht folgt dem heiligen Banner,

hat kein Herz in diesem Land!

Franz Fuchs und Thurmmer Blanka wurden im verlauf der Feierlichkeiten für Ihre Verdienste um die Kompanie mit dem Ehrenkranz des Bundes der Tiroler Schützenkompanie ausgezeichnet.

5 Musikkapellen und 19 Schützenkompanien defilierten vor den Ehrengästen und marschierten zum Festzelt, das vollbesetzt war. Voll Freude hat der viel zu früh verstorbene Hauptmann Emil Schmitzer in der Chronik geschrieben: Es war ein Fest, wie man es in Lechaschau schon lange nicht erlebt hatte. Es war viel Arbeit, aber die Mühe hat sich gelohnt. Schützen Heil

 

Bereits 2 Jahre später übergab die Gemeinde im Rahmen der Einweihung des neuerbauten Kindergartens die Schlüssel für das neue Schützenheim mit Luftgewehrschießstand.

In zahlreichen freiwilligen Arbeitsstunden haben die Schützen die komplette Einrichtung für das Schützenheim hergestellt und finanziert. Darüber hinaus fertigten sie Spielgeräte für den Kindergarten an.

Am 1. September 1985 konnte Pfarrer Werner Moll das fertiggestellte Schützenheim mit Schießstand segnen. Damit war die Aufbauarbeit abgeschlossen.

 

Die Schützen Heute:

Die Schützenkompanie Lechaschau ist ein nicht mehr Weg zu denkender Bestandteil des kulturellen und kirchlichen Lebens in Lechaschau. Darüber hinaus engagierte sich die Mitglieder in allen Dörflichen, sowie vielen sozialen Bereichen der Gemeinde.

Unsere Kompanie ist ein Aushängeschild, die sich vorallem in den letzten Jahren bei Großveranstaltungen auf Landes, Bundesebene und über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht hat. Die Kameradschaft hat einen großen Stellenwert und geht weit über das Vereinsleben hinaus. Tradition, Glaube, Bildung, Schießsport und die Kameradschaft sind die wichtigsten Säulen unserer Kompanie.

Wir Schützen verkörpern die Geschichte Tirols. Und Tirol hat eine lange und stolze Geschichte. Tirol ist unsere Heimat – unser Heimatland – ein wunderschönes Land. Wir haben es aber nicht geschenkt bekommen. Das schöne Land erinnert uns das es Menschen gegeben hat, die darum gekämpft haben, ja sogar dafür gestorben sind.

Zur Erinnerung:

1703

Der sog. Bayerische Rummel. Bayern und Franzosen drangen in Tirol ein. Bei der Pontlatzer Brücke wurde der Feind vernichtend geschlagen. Über Scharnitz verließen die Bayern und Franzosen Tirol, nachdem sie vom Tiroler Landsturm vertrieben wurden.

1796

Napoleon ließ seine Truppen in Richtung Deutschland Marschieren. Sie waren bereits bei Bozen – 1797 kam es dann zu Schlacht bei Spinges!

1805

Musste Kaiser Franz I Tirol an Bayern abtreten. Im Frieden von Preßburg. In der Folge kam es zum Aufstand gegen die bayerische Besatzung und Herrschaft Napoleon.

1809

Es kam zum Freiheitskampf der Tiroler! Tirol wurde nach Bayern aufgeteilt – Südtirol nach Italien. Im Frieden von Schönbrunn.

1814

Tirol wurde wieder mit Österreich vereinigt.

1914

Wurde der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo ermordet. Dieses Attentat war Anlass für den 1. Weltkrieg. Italien, das zum Dreibund mit Deutschland und Österreich- Ungarn gehörte, trat 1915 auf die Seite der Feindmächte, weil die Engländer in einem Geheimvertrag die Brennergrenze als Lohn an Italien versprach.

1918

Der Weltkrieg ist zu Ende. Im Frieden von Sr. Germain musste 1919 Südtirol an Italien abgetreten werden.

 

Unsere Vorfahren mussten nie außerhalb unserer Landesgrenzen kämpfen. Sie waren aber verpflichtet die Grenzen gegen angreifende Feinde zu verteidigen. Wir Schützen wollen also an die Leistungen unserer Vorfahren erinnern. Wir wollen also die Geschichte Tirols weitergeben an die kommende Generationen, wir wollen die Traditionen bewahren, gerade in der heutigen Zeit, wo an den Grundwerten unseres Lebens gerüttelt wird, mit den Hinweis liberal und modern zu sein.

Schützen Heil